Ziomkostwo Prus Wschodnich - Landsmannschaft Ostpreußen e.V.
 
Bericht vom Frühlingsseminar für deutsche Minderheit im südlichen Ostpreußen 2021

Bericht vom Frühlingsseminar für deutsche Minderheit im südlichen Ostpreußen 2021

Das Verbindungsbüro der Landsmannschaft Ostpreußen in Allenstein hat am 10. April 2021 zum ersten Mal zum Online-Frühlingsseminar für deutsche Minderheit im südlichen Ostpreußen eingeladen. Wegen der Pandemie konnten sich die Vertreter der deutschen Vereine sehr lange Zeit nicht treffen. Zur Zeit gilt in Polen ein Versammlungsverbot. Es dürfen sich maximal 5 Personen treffen, deswegen sind Konferenzen und Seminare nur anhand der digitalen Technik möglich.

Leider verfügen nicht alle Mitglieder der deutschen Vereine, besonders Senioren, über einen Computer oder Smartphone, auch die Bedienung der digitalen Kommunikationsprogramme ist nicht einfach für die Älteren, trotzdem haben am Frühlingsseminar 30 Personen teilgenommen, darunter Vertreter der folgenden deutschen Vereine: Allenstein, Bartenstein, Elbing, Heilsberg, Hochenstein, Lyck, Ortelsburg, Sensburg, Lötzen, Neidenburg.

Nach der Begrüßung von der Repräsentantin der Landsmannschaft Ostpreußen (LO) in Allenstein, haben die Teilnehmer einen Vortrag über Osterbräuche in Ostpreußen gehört. Sie haben erfahren, wer die spukhafte Rasemucken waren, sowie über Osterwasserholen oder Schmackostern. Das nächste Punkt auf dem Programm waren die Projekte der deutschen Minderheit in der Pandemiezeiten. Die Vertreter der deutschen Organisationen in Polen haben ein reiches Angebot vorgestellt. Es hat sich herausgestellt, dass die deutschen Einrichtungen ziemlich flexibel sind und haben den Mitgliedern der deutschen Vereine viele Projekte, die auch während der Pandemie möglich sind, präsentiert. Edyta Gładkowska hat über Projekte der LO, sowie über das Projekt „Begegnungsstättenarbeit 2021”, das sog. Kleinprojekte auch in online Form ermöglicht, gesprochen. Anna Kazańska aus Allenstein hat das Projekt Billinga, das die Zweisprachigkeit fördert, vorgestellt. Das Haus der deutsch-polnischen Zusammenarbeit wurde vom Direktor Lucjan Dzumla vertreten und über die Jugendprojekte hat Weronika Koston berichtet, z.B. vom ELOM – das Projekt hat zum Ziel, der Jugend der deutschen Minderheit die grundlegenden Fertigkeiten des Projektmanagements zu vermitteln, sodass sie selbstständig, professionell, kontinuierlich und nachhaltig in ihrer direkten Umgebung handeln können. Die Fortbildung besteht aus einer Reihe von Online-Workshops, die verschiedene Aspekte des zivilgesellschaftlichen Engagements und daraus resultierenden Projektmanagements in Mittelpunkt stellen, sodass die Jugendlichen bewusst, verantwortlich, professionell und nachhaltig in ihren lokalen Communities agieren und ihre Identität als Mitglieder der deutschen Minderheit ausleben. Beata Sordon aus dem Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) hat die Hoffnung geäußert, dass es vielleicht im Sommer möglich wird sich in kleineren Gruppen zu treffen und auf diese Weise die Koordinationstreffen für die deutsche Vereine aus Nordpolen durchzuführen. Das Projekt „Lernraum“ hat Marta Krzesińska-Siwek vorgestellt. Es ist ein Innovatives Projekt der deutschen Minderheit, das eine Vielzahl von Kursen, Seminaren, Workshops in deutscher Sprache anbietet, die von ausgewiesenen und erfahrenen Dozenten aber auch Lehrer und Freiwilligen aus Polen sowie aus Deutschland oder anderen deutschsprachigen Ländern durchgeführt werden. Jetzt finden die Kurse online statt. Über die Tätigkeit des Forschungszentrums der deutschen Minderheit hat Magdalena Lapshin berichtet. Diese Einrichtung hat u.a. vor die Dokumente der deutschen Vereine im südlichen Ostpreußen zu digitalisieren und archivieren. Über die Vorhaben des Verbandes der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren (VDGEM) hat Marta Mularczyk gesprochen. VDGEM ist bereit, so wie die anderen Organisationen, Teil der Projekte online durchzuführen, falls die Pandemiebeschränkungen die Präsenzveranstaltungen nicht ermöglichen. Monika Krzenzek aus Ortelsburg hat den Seminarteilnehmer das neue Projekt „Deutsche Jugendclubs“ näher gebracht.

Im Anschluss hat Sabina Reguła aus Neidenburg über die Volkszählung 2021 in Polen berichtet. Die Seminarsteilnehmer haben einen Film mit der Ansprache des Vorsitzenden von VdG Bernard Gaida zur Volkszählung 2021 gesehen. Der Verband deutscher Sozial-Kulturellen Gesellschaften in Polen hat eine Kampagne gestartet, die die Mitglieder der deutschen Minderheit und die Personen, die einen Bezug zur deutschen Kultur und Identität haben, dazu ermuntern sollte, sich zur deutschen Herkunft und Sprache zu bekennen. Die Kampagne ist an diejenigen gerichtet, die Schwierigkeiten oder Hemmungen damit haben, sich zur deutschen Nationalität zu bekennen. Es ist wichtig, dass die Mitglieder der deutschen Volksgruppe in Polen bei der Volkszählung die deutsche Nationalität einkreuzen auch wenn sie die polnische Staatsbürgerschaft haben, weil nur auf diese Weise die wahre Zahl der Deutschen in Polen gezeigt wird.

Während des Frühlingsseminars wurde auch der neue Mitarbeiter des LO-Verbindungsbüro in Allenstein, Herrn Damian Wierzchowski, vorgestellt.