Ziomkostwo Prus Wschodnich - Landsmannschaft Ostpreußen e.V.
 
Bericht zum Projekt „Güldenau/Połajewo“

Bericht zum Projekt „Güldenau/Połajewo“

Vom 4. bis zum 11. August 2013 hat ein Jugendprojekt zur Rettung der früheren evangelischen Kirche in Güldenau stattgefunden. Die Teilnehmer waren Jugendliche aus Deutschland und Polen.

Front kościoła w Połajewie, ze zniszczoną wieżą
Hauptportal der Güldenauer Kirche mit zerstörtem Turm
Caroline Ballweg (16 J.) und Antonia Kritzer (15 J.), Gymnasiastinnen aus Unterfranken:
Republik Polen – ein unübliches Urlaubsziel, dennoch entschlossen wir uns etwas spontan, an dem von Kamila Mańka und Rainer Claaßen organisierten Projekt zur Begegnung zwischen Jugendlichen teilzunehmen. Neben der Restaurierung einer Kirche in Westpreußen sollten wir Land und Leute besser kennenlernen. Voller Vorfreude machten wir uns Sonntagmorgen auf den Weg und trafen nach langer Autofahrt abends erstmals auf die Jugendlichen aus Ostpreußen. Nachdem wir uns gegenseitig von der Unwahrheit sämtlicher Klischees überzeugt hatten, verbrachten wir einen fröhlichen Abend miteinander. Vor allem bei den Restaurierungsarbeiten an der Kirche, die wir gern und motiviert getan haben, wurde es wieder einmal deutlich, wie sehr gemeinsame Ziele Menschen zusammenbringen.
Zusammen mit polnischen Jugendlichen aus dem Ort Güldenau/Połajewo, die sich zu uns gesellten, sind wir in dieser Woche sehr weit gekommen.
Durch unsere Anstrengungen weckten wir das Interesse der Dorfbewohner, nicht zuletzt durch die Staubwolken, die beim Putzabklopfen entstanden. Untergebracht waren wir in Lubasch, wo uns der Badesee mit Sandstrand eine willkommene Abkühlung bot und von uns sofort zu unserem Treffpunkt erklärt wurde.

Mariusz Zandon (37 J.), Polizeibeamter und Eigentümer des Kirchengebäudes:
Ich bin sehr froh, dass es dazu gekommen ist, dieses Projekt zu realisieren. Ich hoffe auf weitere Zusammenarbeit. Ich denke, dass wir eine richtige europaweite Pionierarbeit
geleistet haben. Das zukünftige Kultur- und Dialogzentrum wird uns allen dienen. Ich möchte
meinen herzlichen Dank aussprechen und jederzeit sehr gerne nach Güldenau einladen!

 

Właściciel kościoła Mariusz Zandon (po lewej) objaśnia, co powinno być zrobione
Kirchenbesitzer Mariusz Zandon (links) erklärt, was getan werden soll und kann

Siegfried Zandon (68 lat), emerytowany pracownik policji, ojciec Mariusza Zandon:
Niniejszym chciałbym bardzo podziękować niemieckiej młodzieży oraz grupie z Olsztyna, że tak pilnie pomagała mojemu synowi przy renowacji kościoła. Ten kościół będzie służył w przyszłości jako Centrum Dialogu. Otworzy swoje wrota na kulturę, przyjaźń i religię wszystkich generacji. Chciałbym podkreślić, że bardzo chętnie pracowałem z tą sympatyczną grupą młodych. Ja urodziłem się w 1945 w Leihgestern koło Giessen jest to nie daleko od miejsca pochodzenia tej grupy.

Auch Lea (4 Jahre) hilft mit!
Tobias und Iris
Edyta und Rainer genießen erschöpft die Mittagspause
Christian

Rainer Claaßen (47 J.), Fahrdienstleiter, landsmannschaftlicher Organisator und „Reiseleiter“:
Aufgrund der kurzfristigen Erkrankung einer Teilnehmerin mußten wir die Gruppe teilen; diejenigen, die Thorn schon kannten, fuhren von Lubasch über Hinterpommern in die Kaschubei, um auszukundschaften, ob die „Touristenmagnete“ überlaufen seien. Dies war zwar der Fall, für den mir bekannten „Geheimpunkt“ in der Nähe von Stolp traf dies erwartungsgemäß aber nicht zu – trotz Hauptsaison, man kann es dennoch kaum glauben! So konnten wir die weitere Route besser planen. Leider mußten wir den vorgesehenen Besuch der Marienburg ausfallen lassen, da wir es wegen des starken Besucherandranges
sonst zeitlich nicht geschafft hätten. Dafür planten wir einen Besuch im Schloß Krockow ein sowie in der unmittelbar daneben liegenden Außenstelle des Westpreußischen Landesmuseums.
Von Krockow aus fuhren wir dann ans westliche Ende des Lebasees, der unmittelbar an die Ostsee
angrenzt. Dort hatten wir die erwünschte Gelegenheit, im Meer zu baden und gut zu essen, ehe wir
unsere Fahrt wieder in Richtung Lubasch fortsetzten.

Nochmals Caroline Ballweg und Antonia Kritzer:
Natürlich darf der kulturelle Aspekt nicht fehlen. Also besichtigten wir Thorn und Danzig. Obwohl die meisten Stadtführungen ziemlich akademisch ausfallen, war die Führung in Thorn nicht nur informativ, sondern auch kurzweilig und unterhaltsam. Zum Ende hin streichelten wir alle eine Froschstatue am Brunnen, was, wie die Stadtlegende besagt, eine Wiederkehr nach Thorn versichert.
Auch Danzig, wo wir ebenfalls eine Stadtführung bekamen, hat uns sehr gut gefallen. Sowohl in Thorn als auch in Danzig aßen wir Gerichte der traditionellen polnischen Küche, die mit der preußischen recht verwandt ist. Während dieses „Abstechers“ verbrachten wir zwei Nächte in einem Volkswagen-Museum am Rande der Kaschubischen Schweiz (www.vwmuseum.pl). Abends saßen wir am Lagerfeuer und sangen Karaoke. Wir alle waren begeistert von den alten VW-Bussen, und es flossen sogar ein paar Freudentränen, als wir – ein weiterer Höhepunkt! – eine Fahrt mit einem „Bulli“ machen durften!

Joachim Scheuring (60 J.), Landesbeamter a. D. und als Fahrer und Betreuer dabei:
Es war eine wunderschöne Zeit der Begegnung mit interessanten Menschen in einem schönen Land. So funktioniert für mich Völkerverständigung effektiver als durch Reden und Absichtserklärungen. Ich kann die Republik Polen, insbesondere die früheren preußischen Gebiete, als Reiseland jedem sehr empfehlen; vor allem denen, welche immer noch (unberechtigt) alten Vorurteilen und Klischees über die Polen nachhängen!

 


Nochmals Rainer Claaßen:
Bei unseren Jugendgruppen ist man – Gott sei Dank – Disziplin gewöhnt.
Ein Kompliment nicht nur an die jungen Leute für ihr vorbildliches Verhalten,
sondern ebenso an die Eltern! Für mich war diese Fahrt ein Beweis dafür, dass die Jugend nicht so schlecht ist, wie oft behauptet wird.
Also: mit Euch fahre ich jederzeit gerne wieder los!

Nochmals Caroline Ballweg und Antonia Kritzer:
Im Allgemeinen ist uns die große Gastfreundschaft aufgefallen. Nicht nur in den beiden Unterkünften, sondern auch dadurch, dass am Geburtstag einer Teilnehmerin eine Geburtstagstorte bekam!
In dieser Woche haben wir das wirkliche Ziel, nämlich die Begegnung und Knüpfung von Freundschaften zwischen Jugendlichen verschiedener Staaten, wirklich erreicht, so dass wir die Fahrt unbedingt wiederholen wollen!

Markus Jahns (45 J.), Gastwirt und Gründungsmitglied des Lubascher „Arbeitskreises für Kultur und Heimatgeschichte“:
Für mich als Gastwirt zählte diese Projekt-Gruppe als unkompliziert und ausgesprochen nett. Man konnte eine fröhliche und freundliche Atmosphäre hautnah spüren. Die jungen Leute waren energisch und diszipliniert. Ich hoffe, dass das gemeinsame Projekt weitergeführt wird und dass ich die netten jungen Menschen wieder als Gäste in meinem Hause empfangen werde.

Nochmals Rainer Claaßen:
Mit einer Abschlussveranstaltung wurde die Kirche als Kultur- und Dialogzentrum symbolisch eröffnet. Natürlich war es noch immer sehr staubig, aber man konnte doch schon sehen, dass es wesentlich anders aussah als zu Anfang. In dieser Atmosphäre fand die Dichterlesung von Maja Rybarczyk aus Lubasch statt.
Organisatoren und Förderer:
LOW-Landesgruppe Bayern
Haus des deutschen Ostens
Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen
Bund Junges Ostpreußen

Quelle: „Preussen Kurier“ Ausgabe 2/2013